Aufbruch | Herzöffnung in 5 Sekunden

Ich sitz am Strand und schau in die Wellen. Sinniere vor mich hin und fühl groß Dankbarkeit in mir.

Ein Hund kommt vorbei. Ein kleiner, braun gefleckter Dackel, er läuft gut 5 Meter hinter seinem irgendwie grantig dreinschauenden Besitzer.

Er sieht mich an und bleibt stehen. Sein Blick ist intensiv, ich sag Hallo zu ihm und wünschte, er würde den Meter näherkommen und sich streicheln lassen.

Mein Herz öffnet sich und die Tränenschleusen gleich mit. Ich vermiss meinen Hund ganz wahnsinnig viel. Der kleine Kerl, seine Energie öffnet mich schlagartig ganz tief. Er lässt in Sekundenschnelle Herzmauern schmelzen und öffnet ohne ein Wort die Tür zu meinem Herzen.

Das was gefühlt nur 5 Sekunden gedauert hat, verändert meinen Tag.

Ich lieb es sehr, wenn ich mich so spüren kann. Da komm ich viel mehr in Verbindung mit meiner Umwelt.

Die Verbindung begleitet mich dadurch heute wieder sehr intensiv. Ich fühl die Mauern um mein Herz sehr stark.

Es gab Zeiten in meinem Leben, da hab ich mein Unvermögen, echte Verbindung aufzubauen, unbewusst hinter den Worten „Ich hasse Menschen“ versteckt.

Irgendwann kam dann die Erkenntnis, ich hasse die gar nicht, ich hab schlichtweg Angst vor ihnen.

Menschen sind unberechenbar.

Sie sind so voller Verletzungen, dass ich nie einschätzen kann, wie sie reagieren. Dann sind sie angepisst, stempeln mich als Freak ab und nehmen alles super persönlich.

Ich kann damit überhaupt nicht.

Mag mich nicht verantwortlich fühlen für das, was ich in anderen auslöse. Wir alle dienen uns als Spiegel für unsere eignen Themen. Zur Entwicklung. Zur Heilung. In Eigenverantwortung.

Versteh mich nicht falsch, ich taste mich in Begegnungen eh sehr zart vor, was ich meinem Gegenüber zumuten kann und was nicht.

Ich würd nie jemanden vorsätzlich wehtun!

Und gleichzeitig passiert das halt immer wieder, entweder WEIL ich mich deckle und drauf achte, dass ich nicht zuviel bin oder weil ich mich nicht deckle. So oder so mach ich es meistens falsch, was dazu führt, dass ich recht gern alleine unterwegs bin.

Das ist zwar angelegt in mir als Projektor im Human Design, ja, ABER ich merke selbst, wie ich das supergerne als Ausrede benutze, um Begegnungen aus dem Weg zu gehen.

Statt mich mit jemanden zu treffen – und so Gefahr zu laufen, dass es was auslöst in mir und ihm, mit dem ich dann zurecht kommen muss – erzähl ich mir lieber, ich müsste noch arbeiten, oder bräuchte Ruhe.

Die arme Ruhe, die kann gar nichts dafür. Ich benutze und missbrauche sie in Wahrheit, damit ich nicht mit dem Thema konfrontiert werde, dass ich mir superschwer tu, in tiefe Verbindung zu gehen.

Heute ist es mir sehr bewusst und erinnere mich wieder an meine Gedanken, ein paar Tage nach der Entscheidung, vorerst reisend zu sein.

Ich wusste genau, dass es für mich essentiell ist, mit Menschen in Kontakt zu gehen. Mit Fremden einfach so zu reden, ein tiefgehendes Gespräch zu beginnen, auch wenn ich mir vor Angst in die Hosen kack.

(Die Angst spür ich übrigens gar nicht bewusst, sondern nur das Gefühl, wozu soll ich das tun, das interessiert mich ja gar nicht !!!Schonungslose Ehrlichkeit sich selbst gegenüber!!!)

Ich wusste genau, dass es wichtig ist für mich, nicht sofort wieder in eine Community zu gehen. Save zu sein. Für mich ist es wichtig, im Unbekannten zu bleiben. Mich durchzuarbeiten, Urlaub gegen Hand, Menschen zu treffen und sogar zu daten.

Erfahrungen zu machen, die mich stärken. Die mich fühlen lassen, dass Verbindung sicher ist. Weil die Verbindung zu MIR stabil und sicher ist.

Klar wird es Verletzungen geben. Aber es geht darum, mir IN MIR anzusehen, was diese Begegnungen in mir öffnen. Was sie mit mir machen.

Deswegen steh ich heute wieder frei irgendwo in der Botanik und connecte mit den Menschen, die auch freistehen – Freigeister sind.

Es fühlt sich schön an, merke ich, während ich glücklich vor mich hinlächle.

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