Existenzängste

Aufbruch | Existenzängste

Woche 4 in der ich mit Mathilda (meinem VW-Bus) in Europa unterwegs bin:

Alte Themen klopfen an. Ich öffne ihnen die Tür und schau sie an.

Da steht die Existenzangst. Da steht der mangelnde Selbstwert. Augenblicklich reden sie auf mich ein. Schreien mich schon fast an. Ob ich es denn nicht endlich mal checken könnte, dass es so nicht geht? Ja was geht denn nicht, frage ich zurück, während mein Herz in die Hose rutscht.

Du siehst ja, dass du viel zu wenig verdienst, bald wirst du unter der Brücke schlafen. Der Selbstwert mischt sich ein: Du bist einfach nicht gut genug. Dich will niemand. Dazu kommt eine andere, mir sehr bekannte Stimme: Dann geh halt LKW fahren, wenn du so gerne auf der Straße bist, aber arbeite endlich mal was!

Ja ich hör zu und fühl, das ist alles in mir. Das sind immer noch die Geschichten, die ich mir erzähle. Mittlerweile recht selten, aber weh tuts dann dennoch. Die Punkte sind wohl noch lange nicht geheilt.

Also lass ich sie da sein. Ich lass die Türe einfach offen und hör ihnen zu. Fühl den Schmerz, den diese Unterhaltung auslöst in mir. Wie ich mich immer kleiner mache. Wie ich ihnen diese alten Geschichten glaube.

Dabei gibt es aber einen anderen Teil in mir.

Dieser Teil weiß was er will.

Der weiß zwar auch nicht sicher, ob ich hier richtig bin, aber es fühlt sich gut an und das reicht als Stabilität und zum Weitergehen. Dieser Teil kann die verzweifelten Teile in mir grade gut halten. Er umarmt sie, streichelt ihnen über den Kopf und erzählt ihnen, dass alles gut ist. Dass es ok ist, dass sie sich Sorgen machen und er sich gut darum kümmern wird, dass ihnen nichts passiert. Das wir nicht unter der Brücke landen werden, auch wenn gar kein Geld mehr da ist.

Und gleichzeitig hör ich gut zu. Und fühle, dass es immer noch diese Existenzangst ist, die verhindert, dass die finanzielle Fülle permanent fließt.

Sie will mich zurück im System haben. Sie will mich in Sicherheit wissen. Und dafür tut sie alles. Wenn sie verhindert, dass Menschen bei mir buchen, hab ich kein Geld und werde früher oder später einer geregelten Arbeit nachgehen müssen. Dann ist sie zufrieden.

Dafür leiden dann sämtliche anderen Teile in mir, aber das ist ihr egal. Sie ist sehr dominant.

Ich verstehe. Diese Erkenntnis sinkt heute tiefer in den Körper. Ich lass sie weiter sacken. Nehm sie mit in den Tag und erlaube ihr, mal so richtig ausgiebig da zu sein. Dabei beobachte ich sie und mich und fühle, wie ihr das nach und nach die Macht nimmt.

Sie wird kleiner, die Zuversicht größer. Die Liebe zu mir pulsiert wieder und ich setz mich wieder sehr freudig an meine Arbeit.

Kannst du den Prozess dahinter fühlen? Hast du schon mal probiert, so Punkt für Punkt durchzugehen, wenn du unrund bist oder dich Ängste und Überforderung plagen?

Hier eine Schritt für Schritt Anleitung, zusammengefasst aus dem Text oben:

1. Bewusstwerden: Achte darauf, wenn Überforderung und Angst da sind in dir.

2. Akzeptanz: Öffne dich diesen Themen gegenüber, ohne sie zu verurteilen oder zu unterdrücken.

3. Beobachten und Fühlen: Nimm wahr, wie diese Themen dich beeinflussen und welche Emotionen sie auslösen.

4. Dialog: Stelle dich den inneren Stimmen und frage nach, was sie brauchen

5. Selbstmitgefühl: Umarme und tröste die verletzten Teile in dir selbst, anstatt sie zu bekämpfen.

6. Bewusstsein stärken: Erkenne den Teil in dir, der weiß, was er will und sich selbst genug ist. Dieser Teil ist es, der verhindert, dass du komplett reinkippst in deine Angst.

7. Innere Balance: Finde ein Gleichgewicht zwischen den verschiedenen inneren Stimmen und Bedürfnissen.

8. Reflexion: Beobachte und lerne aus der Interaktion mit diesen Themen, um so ihre Macht über dich zu verringern.

Viel Freude wünsch ich dir dabei und lass mich von Herzen gern dran teilhaben, wie dir das gelingt!

Love to you,

Kerstin

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