6 Aufbruch | Ich fühl mich wertlos

Heut ist ein welliger Tag. Sehr wellig. An sich geht’s mir gut. Die Sonne scheint, der Wind zerzaust meine Haare, die Musik voll aufgedreht, mach ich gute Meter – eher Kilometer – Richtung Barcelona.

Dennoch, irgendwas drückt. Das Thema gestern, mit den Ideen und Visionen, schwingt noch in mir. Arbeitet noch.

Ich seh Situationen, viele Situationen, wo ich Ideen wieder verworfen habe, weil sie nicht gewollt waren. Meistens, weil sie für mein Gegenüber viel zu viel waren. Ich überfordere die Menschen in meinem Umfeld regelmäßig. Die meisten kommen da nicht mit.

Jetzt kann ich erkennen, dass daran nie etwas falsch war. Mein Gegenüber war nicht falsch, nur weil es für sie/ihn zuviel war.

Aber ICH war auch nicht falsch mit meinen Ideen!

Jedoch hab ich mich falsch gemacht deswegen und irgendwann starb der Großteil meiner Ideen in mir.

Diejenigen unter euch, die mich besser kennen, denken vielleicht: Ja aber du hast eh noch immer genug davon. Ja. Hab ich auch.

Aber das ist nur die Schmalspurversion dessen, was da geht!

Lange Zeit dachte ich, ich sollte meine Ideen verkaufen, so viele sprudelten da täglich aus mir raus.

Heute steh ich am Meer, es öffnet mir Welle für Welle das Herz. Und dann ist es da, das Gefühl, welches schon den ganzen Tag gedrückt hab. Mir wird bewusst, was es ist.

Ich fühl mich wertlos. Ich habe keinen Wert. Ich bin nichts wert.

Das sitzt. Tut weh. Ich heul mitten am Strand zwischen all den Menschen los. Lass mich mitnehmen von den Wellen, bis das Gröbste durch ist. Und denke an den Zettel, den ich mal in einem Workshop bekommen hab. „Kommuniziere deinen Wert“ steht drauf.

Ich weiß noch, dass ich den Zettel recht bedeutungsvoll bekommen hab. So nach dem Motto, der ist sehr wichtig für mich.

Den Zettel hab ich mitgenommen auf Reisen. Er liegt vorne im Bus. Heut fällt dieses Puzzleteil auf seinen Platz.

Dankbar schau ich auf die Wellen. Fühl mich. Satt in mir. Schmerz ist da, ja. Aber auch Dankbarkeit. Weil immer alles so schön zusammenschwingt, um Entwicklung zu ermöglichen. Entwicklung liegt quasi auf der Straße. Man braucht sie nur aufzuheben. Die Chance nützen. Jede Begegnung hat das Potenzial einer Therapieeinheit, wenn du es willst.

Der kurze Austausch mit den Menschen gestern brachte so einen großen Stein ins Rollen. Einfach nur, weil ich bereit war, zu fühlen, was die Zeilen dieser zwei Menschen mit mir machen.

Ich bin damit heute an einem Punkt gekommen, für den ich theoretisch auch viel Kohle zahlen hätte können. Für eine Ausbildung. Für einen Coach, eine Therapieeinheit. Und daran wäre ja auch nichts Schlechtes.

Aber das Leben schenkt uns die Chance auf Entwicklung tatsächlich in jeder einzelnen Sekunde. Wir müssen nur zugreifen.

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