Ein Tag im Reiseleben der Kerstin B.
Vor ein paar Wochen folgte ich einem Impuls und schrieb einen Tag lang mit, was mir da auf Reisen alles so passiert!
Aufgewacht in einem BETT. Nicht im Bus. (wg brütender Hitze in Thessaloniki ein Airbnb gebucht). Ich spür, wie ich mich strecke und auch energetisch ausdehne. Lache und hab Freude.
Wenig später beim Abhören einer Sprachnachricht eine Erkenntnis, die mein Herz fast zerreißt. ICH GLAUBE, MEINE LIEBE IST ZUVIEL. Deswegen dimme ich mich, weiß dann nicht mehr, wie ich mich verhalten soll (was ist angebracht, was geht und was nicht?) und zieh mich dann zurück.
Die Erkenntnis tut weh. Erklärt mir aber viel in meinem Leben.
Ich fahre im Bus, es ist heiß, die Luft flimmert, die Musik voll aufgedreht. Die Hand aus dem Fenster im warmen Wind, am Mittelstreifen blüht der Oleander. Der Moment könnte nicht schöner sein und ich saug ihn tief auf.
Ich fahre über eine coole Brücke. Tiefe Dankbarkeit an die Menschen, die sie gebaut haben. Ohne sie könnte ich da jetzt nicht so frei fahren.
Der Tunnel, der Schmerz hat. Niemand hat ihn gefragt. Wir gehen mit Liebe durch und vernehmen im Nachhall ein liebevolles Danke. Diese Begegnung rührt mich zu Tränen.
Der Grenzbeamte strahlt mich an. Augenscheinlich gefällt ihm, was ich tue. Mir auch. Ich strahle zurück.
Die Frau bei der Maut, die mir die rausgefallenen 10 Euro aufhebt und in den Bus gibt.
Eine Sprachnachricht mit einer weiteren Diving Deep Buchung. Es ist noch nicht mal Mittag und mein Herz tanzt vor Freude.
Asthma macht sich bemerkbar. Ich krieg schlecht Luft. Ja, das kenn ich. Wenn die Freude zu groß wird, nimmt es mir die Luft. Es ist ok für den Moment. Ich atme sanft weiter und freu mich ein bisschen weicher.
Eine weitere Buchung flattert rein. Diesmal für den Frauenkreis auf der Pferdekoppel.
Autofahrer, die mir entgegenkommen, lächeln mich an.
Am Abend der Grenzverkehr. Einreise in die EU. Gar nicht so viele Autos, aber wir stehen ewig. Irgendwann ist mir das Anstarten zu blöd und ich schieb den Bus vor. Ok, ich versuche es. Er ist erheblich schwerer wie jedes Auto, das ich bis jetzt hatte.
Plötzlich wird’s leicht – ich schau verwundert zurück – schieben ein Vater und sein Sohn hinten mit. Einfach so. Wir lachen und lassen uns vor rollen.
Wenig später machen es einige nach. Wir lachen, es werden immer mehr. Ein Spiel wird draus. Ich hab mega Freude. Nette Unterhaltungen bis zum Grenzübertritt.
Ich schlaf direkt nach der Grenze. Da ich mich ein bisschen unwohl fühle, sende ich eine Whatsapp in meine Lieblings-Frauengruppe. Prompt kommen Segenswünsche, mein Herz wird weit und groß. Ich schlaf übrigens neben einem Hundezwinger. Der sorgt in der Früh für freudige Überraschung.
Und wieder startet ein Tag, an dem ich die Möglichkeit habe, die kleinen, herzerwärmenden Dinge des Lebens tief in mein Herz zu lassen und sie so richtig zu zelebrieren.
Oder mich zu entscheiden, die paar Dinge, die nicht so gut laufen, zu füttern.
Für was entscheidest du dich heute?
So viel wilde, tiefe Liebe zu dir!
Kerstin