4 Aufbruch | Der Abschied. Ich fahr los.
Ich merke, ich mach dicht.
Kann mich nur schwer fühlen. Es fließen keine Tränen mehr. Freude ist aber auch nicht recht da. Ungewissheit. Starre. Freeze.
Ich zögere es dann nicht allzu lange raus und fahr zu dem Zeitpunkt, an dem ich loswollte, los. Ein bisschen wie eine Marionette, wo die Seele die Fäden in der Hand hat. Ich bin sehr im Vertrauen, trau mich aber nicht, mich zu spüren.
Deswegen bleiben die großen Gefühle auch aus.
Klar fließen Tränen. Dazwischen lache ich auch mal. Aber im Herzen bin ich reserviert. Die Angst vor der Überwältigung ist zu groß.
Ich schlafe schon in Lindau. Komm nur 400 km an dem Tag. Bin völlig fertig. Leg mich hin, kuschel mich ein. Bin aufgeregt, traurig und freudig gleichzeitig.
Kaum dass ich die Augen zugemacht hab, hör ich volle Lautstärke ein Folgetonhorn. Ich schau raus und seh ein Feuerwehrauto mit Blaulicht auf mich zubrausen. Ein zweites kommt von der anderen Richtung.
Vor mir beginnt munter eine Feuerwehrübung. Ich kann nur hoffen, dass ich nicht im Weg steh und wegfahren muss, denn… ich bin bis auf die Unterwäsche nackt. Und bei den Fenstern sieht man rein.
Geschichten wie sie das Leben schreibt.
Am nächsten Morgen schiebe ich mich durch den Reiseverkehr durch die Schweiz. Da treff ich weitere Frauen, die mir sehr am Herzen liegen. Ihren Segen durfte ich schon zu meinem Geburtstag im Jänner empfangen.
Ich bin wirklich ein Glückspilz, so eingebettet zu sein. So viele Frauen an meiner Seite zu haben, wo ich weiß, dass wir aufeinander zählen können, egal was ist. Diese Verbindungen nähren mich sehr.
Tief dankbar.
Nach einem Spaziergang schon zieht es mich aber wieder weiter. Das Meer ruft. Die Weite ruft. Ich muss alleine sein mit mir. Das spür ich sehr.
Also bleib ich auch nicht bis zum Tanzen am nächsten Tag, sondern zieh weiter nach Genf, wo ich bei einer weiteren tollen Herzensfrau schlafen darf.