Vom Kleinhalten zur Selbstliebe
Eine Reise der inneren Freiheit in Spanien
Seit gestern weiß ich, warum mich in Spanien gelandet bin.
Spanien öffnet mir in dieser Hinsicht ganz viel. Lautstarke Kommunikation.
Ich lerne über Beobachtungen und beobachte sehr viel. Dabei spür ich gleichzeitig, ob es mir was öffnet, das mich weiterbringt oder eben nicht. In Spanien Menschen zu beobachten lässt mich immer wieder staunen. Ganz oft weiß ich wirklich nicht, ob sich die grade nur unterhalten oder ob die streiten. Gestern unterhielt ich mich mit einem Türken darüber, der dann meinte, ach, das ist ja dasselbe.
Die Selbstsicherheit am Strand
Oder am Strand. Unmengen hübscher Spanierinnen mit (nach gängigen Maßstäben top Figuren), die sehr freizügig rumlaufen. ABER auch mindestens genausoviele hübsche Spanierinnen, die teilweise richtig viel auf den Rippen haben und dennoch lautstark kommunizierned lediglich mit einem Stringtanga bekleidet, über den Strand spazieren. Nicht stolzieren. Es fühlt sich für mich nicht „überdeckend“ an.
Ich geh rein in das Gefühl, das die Frauen ausstrahlen. Die fühlt sich gut.
Klar liegen dahinter jede Menge Schmerzpunkte, wie bei allen Menschen. ABER. Ich kann kein Schamgefühl ausmachen. Während ihr Mann ihr liebevoll den Popo tätschelt und sichtlich scharf ist auf sie, ist sie aufgerichtet in sich. Die versteckt sich nicht. Sie macht sich nicht klein. Sie ist einfach da, so wie sie ist.
Ein Wechsel von Verwunderung zu Bewunderung
Ich kann nicht anders, als sie anzustauen. Die Verwunderung in mir – weil ich das ja so gar nicht kenne, lauf mal in Österreich so rum – wechselt in Sekundenschnelle zur Bewunderung. Ich nehm das Gefühl von ihr auf in mir und dehne es aus. Lass meinen Herzraum groß werden. Schau an mir hinunter und beschließe, wie diese Spanierinnen zu werden.
Der Kampf gegen die eigene Scham
Und dann kommt der Schmerz hoch.
Mich zu deckeln, mich zu schämen, zurückzunehmen, nicht zuviel zu sein, nicht zu laut zu sein, mich anzupassen um ja nicht anzuecken – people pleasing – oh das hab ich perfektioniert.
Und ja, ich bin immer schon dennoch gegangen. So viel wie es mir halt möglich war. Aber nie liebevoll mit mir. Nie mit der Scham in der Hand. Sondern immer über mich drüber gehend. Gusch Scham, halt die Klappe. Ich bin grundsätzlich mit aller Härte über mich drübergegangen. Und ja, ich hab auch so was erreicht. Aber die Wahrheit ist, dass zusätzlich zur Scham dann auch noch der Schmerz der eigenen Härte gegen mich dazukam. Nie im Leben wäre ich mit anderen Menschen so umgegangen wie mit mir selbst.
Die Entdeckung der Selbstliebe
Heute ist es anders. Da ist ein stabiles Fundament an Liebe zu mir selbst. Ein Fundament, dass es mir möglich macht, mich selbst (innerlich) liebevoll zu umarmen und den Schmerzpunkten in mir liebevoll zu begegnen und so lange für mich da zu sein, wie ich (meine Schmerzpunkte) das in dem Moment brauchen.
Schritt für Schritt zur inneren Freiheit
Wichtig für mich ist dabei, mich nicht abzulenken. Kein Handy, kein Fernsehen, kein Essen. Sondern einfach nur mit dem Schmerzgefühl zu sein, dass da in meinem Körper tobt. Manchmal geh ich damit spazieren. Dann hilft mir die Natur, die Sonne die mich anlächelt, die Bäume, die mich einladen sie zu umarmen und mir zuflüstern, dass ich gut bin, wie ich bin. Dass ich liebenswert bin. Das ich wichtig bin.
Und so geh ich auch heute Schrittchen für Schrittchen durch den Schmerz des ständigen Kleinhaltens, Zurückhaltens und sich selbst bewertens.
Einfach leben – Kommst du mit?
Und beschließe, viel öfter Nachrichten einfach abzuschicken, ohne sie vorher 50x zu überprüfen, ob es eh nicht verletzend ankommen könnten.
Und beschließe, in Unterhaltungen nicht mehr nur in der Zuhörerrolle zu bleiben, um nicht etwa was Falsches zu sagen.
Und beschließe, in meinen Coachings noch viel direkter zu sagen, was bei mir hoch kommt.
Grade läuft das Lied: Relax, take it easy. Ja. Genau das!!! Kommst du mit? Einfach leben?